Jahr: 2001
Autor/in: Barbara Stepanek
Titel: Die Heimkehrerin

Nur ein Moment in den ewigen Gefilden des Universums, ein Moment, der dir mitunter lang erscheint und doch nur ein Hauch ist - ein Kuss des Lebens, der dir sagt: Erwache, Herz, und sieh! Was ich sehe, was ich fühle, ist ein wahrhafter stechender Schmerz. Auch der Kloß in meinem Hals ist echt und die schüchterne Feuchtigkeit in meinen Augen. Nur ich allein und die spirituelle Macht des Universums sind Zeuge dieses großen Momentes, den das Leben mir schenkt. Mir - man stelle sich das vor. Das Leben liebt mich, ich kehre zurück in die allmächtige Weisheit des Universums. Schatten senkt sich über mich, ich sehe , dass ich traurig bin. Schatten ist hier überdeutlich, eine heiße Welle von Schmerz, die mich nicht zerstört, sondern erweckt von den Scheintoten oder Untoten, von den Zombies unter den Menschen. Schatten sehe ich ganz deutlich, blicke darauf, schenke Beachtung, laufe nicht davon - heute nicht. Ich sehe dem Schatten direkt ins Gesicht. Das Universum jubelt: Seele, du bist auferstanden. Denn flüchtest du den Schatten, so flüchtest du das Licht. Wendest du den Blick ab, sagst, du erträgst es nicht, nie mehr willst du leiden, so meidest du das Licht. Licht ohne Schatten kannst du nicht sehen, Mensch. Die Entscheidung liegt bei dir. Heute bist du wieder hier - im Schatten zwar, doch daheim. Erst jetzt kannst du auch wieder glücklich sein. Jetzt kann ich wieder lebend durch das Leben gehen, Schmerz und Freude in meinen eigenen Augen sehen, mit Neugier jeden neuen Tag beginnen und immer neue Lieder singen. Jetzt ist jetzt und gestern ist gestern. Morgen ist morgen, nichts nützen jegliche Sorgen. Zeit ist uns auferlegt, doch bedenke, das Universum schenkt dir immer - in jeder Sekunde, das was du am dringendsten brauchst. Vertraue dieser Weisheit, der allmächtigen Kraft, öffne deine Augen und sieh, was sie zu bieten hat. Lass ab von Urteil - lebe deinen Weg, und so lass jeden Menschen den seinen leben. Bleibe immer im Schutz deiner allmächtigen Kraft und merke, sie drängst sich dir nicht auf, bietet sich nur an, doch dazu musst du willens sein, dich ihr anzuvertrauen. Niemanden will ich belehren, nur so viel sagen: Heute bin ich zuhause angekommen. Dank an das Universum, welches mich lächelnd empfängt.