In nachstehendem Bericht informiert uns Doris Pikal über ihre Erlebnisse beim Projekt „Quer durchs Land“:
Ein neues Terrain
Unsere Ausflüge am Kanal starteten immer in Wiener Neustadt. Wir hatten auch schon mehr als die Hälfte der Strecke erkundet, aber es nie bis zum Ende des Kanals, der Mündung, geschafft. Diesmal wollten wir genau dort beginnen. Mein Mann brachte uns mit dem Auto nach Biedermannsdorf. Die Räder hatten wir auf dem Anhänger untergebracht. Auch Daniel, mein Sohn, war mit dabei, um wieder einmal Fotos von uns zu machen.
Als wir unsere Räder ausgeladen hatten, begann die Suche nach der Mündung. Walter wusste, dass sie ganz in der Nähe sein musste. Neben dem Kanal führte ein Feldweg entlang, der in einen Trampelpfad überging. Auf einmal hörten wir ein Rauschen, das immer lauter wurde, je näher wir kamen. Dann sahen wir, wie sich der Kanal in das tiefere Bett des Mödlingbaches ergoss. Eine kleine Brücke führte an das andere Ufer. Walter schoss die ersten Bilder. Unser Weg Richtung Wiener Neustadt lief danach am Kanal entlang, der nun wieder ruhig dahinfloss. Neben dem Radweg gab es immer wieder Bäume mit reifen Mirabellen, die mich verführten, davon zu kosten.
Einmal bogen wir falsch ab. Der asphaltierte Weg mündete in einer Schotterstraße, diese wurde zu einem Fuhrweg, wurde immer holpriger, und schließlich landeten wir auf einem Acker. Da half alles nichts, wir mussten wieder zurück.
Es war sehr heiß an diesem Tag und wir genossen den kühlen Wind. Zuweilen war er sehr heftig und eine Böe drohte mich beinahe in den Kanal zu werfen.
In der Nähe von Pfaffstätten kehrten wir für eine kurze Rast ein. Walter gab meinem Sohn Tipps, wenn er fotografierte. Zu den Besonderheiten eines guten Fotos zählt auch die Perspektive.
Wir fuhren an kleinen Kraftwerken, alten Schleusen und Koppeln, in denen Tiere gehalten wurden, vorbei. Besonders beeindruckte Daniel, wenn der Kanal einen anderen Fluss überquerte. Dergleichen hatte er noch nie gesehen. So war dieser Ausflug auch für ihn eine interessante Reise.
Am späten Nachmittag erreichten wir Sollenau, wo wir wieder abgeholt wurden.